Apfel gegen sodbrennen schwangerschaft
Während viele Frauen zu Medikamenten greifen, um Sodbrennen zu lindern, suchen einige nach natürlichen Alternativen. Apfelessig wird oft als Hausmittel gegen Sodbrennen angepriesen, .In der Schwangerschaft ist Sodbrennen eine der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden. Etwa drei von vier Frauen sind davon betroffen. Aber wie entsteht es überhaupt und was hilft wirklich? Wir erklären, warum es zu Sodbrennen in der Schwangerschaft kommt und haben die besten Tipps für dich zusammengestellt.
Das sind die Symptome bei Sodbrennen
Sodbrennen kennen viele auch als „saures Aufstoßen“. Immer dann, wenn mit Magensäure vermischter Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt, wird die Speiseröhrenschleimhaut gereizt. Anders als der Magen ist sie nicht durch eine zusätzliche dicke Schleimschicht vor der im Magensaft enthaltenen Säure geschützt. Das Zurücklaufen kann dann passieren, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig funktioniert. Warum das so sein kann, werden wir dir weiter unten im Text erklären.
Sodbrennen äußert sich manchmal durch Beschwerden, die man nicht sofort mit Sodbrennen in Verbindung bringt. Dazu gehören ein:
- Völlegefühl oder Druck im Oberbauch,
- häufiges Aufstoßen von Luft,
- ein Brennen hinter dem Brustbein,
- saurer bzw. schlechter Geschmack im Mund und/oder
- ein flaues Gefühl.
Bei langanhaltendem Sodbrennen kann es sogar zu Heiserkeit, Reizhusten und Halsschmerzen sowie Schluckprobleme kommen.
target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>
Warum hat man Sodbrennen in die Schwangerschaft?
Bis zu drei von vier Frauen haben in der Schwangerschaft irgendwann Probleme mit Sodbrennen, auch Pyrosis genannt. Gerade im zweiten und dritten Trimenon aufnehmen die Beschwerden zu. Woran das liegt, erklären wir dir jetzt:
Stress
Tritt Sodbrennen bereits in der Frühschwangerschaft an, ist dies womöglich stressbedingt. Denn Stress führt seitlich vielen anderen Faktoren zu vermehrter Magensäureproduktion. Zu diesem Zeitpunkt sind aber noch nicht so viele Schwanger davon betroffen.
Die Hormone
Je mehr Schwangerschaftshormone (genau genommen das Progesteron) produziert werden, desto schlaffer wird der Sphinkter zwischen Magen und Speiseröhre. Dies liegt daran, dass Progesteron dafür sorgt, dass sich die glatte Muskulatur lockert. Das soll eigentlich unerwünschte Kontraktionen der Gebärmutter verhindern. Zusätzlich kann häufiges Erbrechen in der Frühschwangerschaft den Ringmuskel schwächen. Dann kommt es zum angeblich Reflux, also dem Rückfluss von Mageninhalt in das Speiseröhre. Diese ist auf die ätzende Magensäure nicht vorbereitet und wird durch sie gereizt. Manchmal kann es sogar zu Entzündungen kommen.
Die wachsende Gebärmutter
Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet und je höher sich das Gebärmutter nach oben ausdehnt, desto mehr werden innere Organe verdrängt. Das betrifft auch den Magen. Bestehen Volumen nimmt dadurch ab und die Magensäure läuft öfter über als normalerweise. Außerdem funktioniert die Verdauung in der Schwangerschaft langsamer, er ist also schneller zu voll.
Die gute Nachricht: Sobald sich das Kind kurz vor der Entbindung ins Becken absenkt und spätestens nach der Entbindung sind die Beschwerden meist wie weggeblasen.
Diese Tipps helfen wirklich bei Sodbrennen
Hausmittelchen gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft gibt es viele. Nicht alle helfen jeder Frau. Auch Medikamente können eingesetzt werden, sie sollten bei schwangeren Frauen jedoch immer das allerletzte Mittel sein.
Besser ist es, die Verhaltens- und Ernährungsweisen zu kennen, die das Sodbrennen fördern und solche, die es lindern können. Die besten Tipps haben wir hier für dich gesammelt.
Ernährung überdenken
Bevor du zu irgendwelchen Medikamenten greifst, überleg genau, was du in den letzten Wochen wann zu dir genommen hast. Denn mit ein paar Anpassungen können das Probleme bereits abnehmen. Die deutsche Gesellschaft für Nahrung hat entsprechende Empfehlungen für Schwangere herausgegeben. Sie beinhaltet nicht nur Tipps für eine vollwertige Ernährung, sondern beachtet eben auch, dass bestimmte Nahrungsmittel Beschwerden bewirken können.
Lebensmittel ausprobieren
Jede Frau ist/isst anders. Manche reagieren auf bestimmte Lebensmittel, andere sind in puncto Verdauung ziemlich robust. Deshalb ist es wichtig, bei einzelnen Nahrungsmitteln auszuprobieren, ob und wie der Leib reagiert. Selbst Lebensmittel, die bei vielen schwangeren Frauen Sodbrennen lindern, können bei anderen zusätzliche Beschwerden bewirken. Hier ist eine praktische Übersicht.
Das Ziel muss stets sein, so wenig Magensäure wie möglich zu bilden bzw. überschüssige Magensäure zu neutralisieren.
Milde Gerichte essen
Generell gültig, je milder die Gerichte, desto weniger Sodbrennen bewirken sie. Benutze also den Dampfgarer statt Pfanne oder Fritteuse. Würze mit Kräutern anstelle von Knoblauch, Pfeffer oder Chili. Wähle leicht Verdauliches statt Speisen, das lange im Magen liegen.
Fettarm essen
Fett braucht bei die Verdauung am längsten, deshalb verursachen fettige Speisen mehr Probleme als andere. Fett kann in vielem enthalten sein. Süße Backwaren, Sahnesoßen, fettiges Fleisch wie zum Beispiel vom Schwein und Wurst solltest du deshalb sparsam oder gar nicht verwenden.
Kaum Süßigkeiten
Durch verschiedene Prozesse lockert zucker- und stärkehaltiges den Schließmuskel des Magens zusätzlich. Außerdem wirkt Zucker säurebildend. Wer also in der Schwangerschaft viele Süßigkeiten isst, sollte diese weitgehend reduzieren und stattdessen lieber zu einem (säurearmen) Obst greifen.
Kleine Portionen über den Tag verteilt essen
Wenn du gern große Portionen isst, kann das deinen Magen über Gebühr belasten und die Nahrung liegt wie ein Stein darin. Iss also bei Sodbrennen in der Schwangerschaft lieber etwas weniger und dafür eine Mahlzeit mehr am Tag.
Mit Abstand zum Essen trinken
Wer denkt, sich mit viel Flüssigkeit zum Essen etwas Gutes zu tun, irrt. In anderen Kulturen, wie zum Beispiel Indien weiß man, dass zwischen Verzehren und Trinken je eine halbe Stunde liegen sollte, damit die Verdauung gut arbeiten kann. Das gültig auch, wenn man nicht schwanger ist. Denn an viel Wasser vergrößert das Volumen des Mageninhalts und verhindert, dass genügend Verdauungsenzyme dorthin gelangen, wo siehe gebraucht werden. Das Essen liegt also länger im Magen und kann öfter nach oben schwappen.
Langsam essen
Wenn du dir beim Essen mehr Zeit lässt und gründlich kaust, wirst du merken, dass du deiner Verdauung etwas Gutes tust. Denn schon beim Kauen kommt die Enzymproduktion richtig in Gang. Die Futter wird schon im Mund vorverdaut und der Magen hat es leichter.
Nicht zu spät essen
Abends solltest du wenn, dann nur wenig essen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen kann der Mageninhalt im Legen leichter in die Speiseröhre gelangen und zum anderen schaltet die Verdauung nachts einen Gang herunter und es dauert dementsprechend länger, bis sich der Magen leert. Iss daher am besten zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr.
Nicht direkt nach dem Verzehren hinlegen
Wie bereits oben erwähnt, ist es bei Sodbrennen in der Schwangerschaft kontraproduktiv, wenn du dich nach dem Essen hinlegst. In der Liegeposition kann die Mageninhalt schlechter dort gehalten werden, wo er gehört. Wenn du dich ausruhen willst, stütze deinen Oberteil am besten mit ein paar Kissen ab.
Nachts hochlagern
Das Gleiche gilt auch für nachts. Wenn du einen Lattenrost hast, der sich verstellen lässt, prima. Vorteil das ruhig. Auch ein Kissen mehr kann bereits helfen. Manche Schwangere schlafen gegen Ende nur weiter im Sitzen, weil es anders nicht geht. Das sind aber zum Glück nicht alle. Auch das Schlafen auf der linken Seite kann helfen.
Akupressur
Wenn all dies nicht hilft, gibt es noch andere Mittle, die zumindest temporär funktionieren können. Eins davon ist Akupressur gegen die Schmerzen. Dies kannst du eigen probieren. Der Akupressur-Punkt für den Magen liegt in der Mitte des Daumenballens. Drücke ihn mit dein anderen Daumen ruhig so, dass es etwas weh tut und halte den Druck etwa 30 Sekunden lang. Der Schmerz wird nach und nach abnehmen. Wiederhole das Ganze dann an der anderen Hand.
Medikamente
In ganz schlimmen Fällen ist es vielleicht doch angebracht, ein Medikament einzunehmen. Schwangere sollten allerdings nur Präparate einnehmen, welche die Magensäure binden. Dazu zählen z.B. bestimmte Mineralien wie Kalzium, Aluminium und Magnesium. Medikamente, die die Magensäureproduktion hemmen, sollten nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Befrage dazu deine Ärztin oder alt dich in der Apotheke beraten. Meist kommen dann die Wirkstoffe Omeprazol oder Esomeprazol zum Einsatz. Je länger du jedoch mit der Einnahme wartest und anders gegensteuerst, desto besser.
Haben wir einen wichtigen Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft vergessen? Was hat dir geholfen oder auch nicht? Schreib uns mögen einen Kommentar!
Auch interessant
Quellen
✔ Inhaltlich geprüft am 13.11.2023
Dieser Stück wurde von Dr. med. Kristin Deeb geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.
Veröffentlicht von Anke Modeß
Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schrift Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.
Alle Artikel von Anke Modeß