Verstopfung nach eisprung

Nach dem Eisprung, in der zweiten Zyklushälfte, produziert der Körper viel Progesteron. Progesteron ist eigentlich ein Hormon, das für Wohlbefinden und Entspannung .

So beeinflusst der Zyklus die Verdauung

Verstopfungen treten häufig an und treffen Frauen deutlich öfter als Männer. Das Ursachen dafür sind vielfältig: Hierzu zählen ein Mangel an Ballaststoffen, Flüssigkeit und Bewegung, aber auch Stress und Alltagszwänge. Bei Frauen kommt noch ein zusätzlicher Faktor hinzu: die Hormone. "Vor allem in die zweiten Zyklushälfte leiden viele Frauen unter einem langsam Darm", erklärte die Gynäkologin Dr. Sheila Christiane de Liz.

Zwölf bis 14 Tage vor der Periode, also kurz nach dem Eisprung, sorgen zwei Hormone dafür, dass sich die Verdauung möglicherweise verändert. Zum einen das Progesteron, das der weibliche Körper direkt nach dem Eisprung produziert. "Es entspannt die Muskeln und verlangsamt die Arbeit des Darms. Das kann bei einigen Frauen zu Verstopfungen führen", sagte de Liz. Zum anderen beeinflussen Prostaglandine die Verdauung. Diese Botenstoffe entstehen, wenn der Körper überflüssige Schleimhaut während die Periode abstößt. Die mögliche Folge: Durchfall oder Geschwüre. "Hormonelle Veränderungen sind auch der Grund, warum zahlreich Frauen in den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft Probleme mit der Verdauung haben", so die Gynäkologin.

Symptome wie ein aufgeblähter Bauch, Völlegefühl oder Bauchschmerzen leiten oft dazu, dass sich Betroffene sehr unwohl empfinden. "Die Verdauung ist für viele Menschen immer weiter ein heikles Thema, über das nicht gern geäußert wird. Dabei müssen Betroffene ihre Probleme nicht simpel hinnehmen", sagte de Liz.

Ernährung, Bewegung und Hilfe weg der Apotheke

Um Verstopfung in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst lohnt es selbst, einen Blick auf die Ernährung zu werfen und diese gegebenenfalls umzustellen. Die Deutsche Gesellschaft für Nahrung (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen, mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag aufzunehmen und eineinhalb Liter Flüssigkeit an trinken. Ballaststoffe stecken zum Beispiel in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Auch Leinsamen und Flohsamenschalen bieten reichlich davon. Wenn diese Lebensmittel vorher selten an dem Speiseplan standen, raten Experten, sie langsam in diesen einzubauen, damit sich der Darm an siehe gewöhnen kann.

Eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung im Alltagssituation reichen in manchen Fällen nicht aus, um das Verdauungsprobleme zu beseitigen. Dann können Abführmittel Abhilfe erreichen, die in unterschiedlicher Weise auf den Darm wirken. Wasserbindende Wirkstoffe wie Macrogol ziehen Wasser aus dem Körper in den Darm, was den harten Stuhl aufweicht. Wer solche Medikamente einnimmt, trinkt dazu am besten immer ein Glas Wasser. Außerdem gibt es darmanregende Wirkstoffe wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat. Sie regen die Darmbewegungen an und leiten Wasser und Elektrolyte in den Dickdarm. Diese könnten laut de Liz genauso wie Macrogol auch über längere Zeit angewendet werden, ohne dass eine Abhängigkeit oder Gewöhnung an befürchten wären. Mittel wie Lactulose oder Anthrachinone, das zum Beispiel in Sennesblättern oder Aloe vera erscheinen, wirken ebenfalls bei Verstopfungen, sind aber zweite Wahl.

Welcher Wirkstoff sich am besten eignet, hängt auch von der Ursache, der Lebenssituation und dem Alter die Patienten ab. Nicht jedes Medikament kommt etwa für Schwangere, Kinder oder chronisch kranke Menschen infrage. Grund und Behandlungsoptionen mit dem Arzt oder Apotheker abzusprechen, ist daher in jedem Fall ratsam.

Das könnte Siehe auch interessieren