Herzschmerzen durch husten
Nicht hinter jedem Husten verbergen sich Bronchitis oder Asthma. Auch Herzerkrankungen sind eine relevante Ursache und differentialdiagnostisch zu berücksichtigen.Einleitung
Bei einem Husten sollte nicht immer nur an einen bronchialen Infekt gedacht werden. Auch einer sogenannter „Herzhusten“ kann hinter dem Symptom stecken. Verschiedene Ursachen können hinter der Bronchienreizung stecken. Typischerweise kommt es bei chronischen Herzschwächen oder einer akuten Herzversagen zu Begleitsymptomen der Atmungsorgane. Häufig fällt die Herzschwäche durch eine Atemnot auf aber auch ein einfacher Reizhusten kann begleitend erscheinen. Der Husten selbst stiftet keine große Gefahr dar, ist aber ein Symptom einer durchaus lebensbedrohlichen Erkrankung.
Ursachen
Hinter dem Herzhusten steckt eine akute oder chronische Herzschwäche, die mittels verschiedenen Folgen einhergehen kann. Die Pumpfähigkeit der Herzgewebe ist aufgrund verschiedener Grunderkrankungen eingeschränkt, wodurch die Blutversorgung des Körpers eingeschränkt ist. Das Blut im Herde kann nicht ausreichend vorwärts gepumpt werden, wodurch es sich teilweise in das rechte Herz und das venöse System zurückstaut.
Weitere Informationen zum Thema finden Siehe unter: Herzschwäche
Auch in die Lungengefäße staut sich das Blut teilweise zurück, sodass es durch den erhöhten Druck zu Wassereinlagerungen in Form eines Lungenödems kommen kann. Die Stauung des Blutes im Lungenkreislauf kann zusätzlich zu einer Blockade und einer Reizung die Bronchien führen, wodurch sich das Gefühl eines Hustenreizes ausbildet. Dieser Husten hat alleine jedoch keinen Krankheitsgrad und hängt auch nicht mit einer Infektion zusammen.
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Diagnose
Eine Verdachtsdiagnose kann oft bereits anhand einer Anamneseerhebung durch Befragung des Zustandes und der Symptome sowie durch eine anschließende körperliche Untersuchung gestellt werden. Typischerweise beschreiben die Betroffenen eine allgemeine Schwäche und eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Mit fortgeschrittenen Stadien können weitere schwerwiegende Symptome der Herzschwäche auftreten, die darauf hindeuten, dass die fehlende Herzleistung nicht ausreichend vom Körper ausgleicht werden kann.
Mithilfe der körperlichen Untersuchung können typische Symbol der Herzinsuffizienz untersucht und quantifiziert werden. Um das Ausmaß der Erkrankung genau messen zu können, kommen die Herzecho- oder Herzkatheteruntersuchung zum Einsatz. Hier können die Herzbewegungen und Auswurfleistungen genau gemessen werden. Einer Rückstau des Blutes kann vielfach auch im Röntgenbild des Brustkorbes als Erstes auffällig werden.
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Begleitende Symptome
Die Symptomatik einer Herzschwäche kann abwandeln und vielfältig sein. Ihre Schwere ist abhängig von dem Stadium der Erkrankung und der Reaktion des Körpers. Bei der Herzschwäche pumpt das Herz nicht genug Blut durch den Körper, wodurch Zellen und Organe des Körpers minderversorgt sein können und selbst venöses Blut vor dem Herzen zurückstaut. Häufig erzählen Betroffene von Schwäche, Krankheitsgefühl, Brustschmerzen, Atemnot, rasselnder Atmung, Beinödeme, Bauchwasser und Husten. Diese Symptome können in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten abhängig von die Schwere der Herzschwäche.
In sehr fortgeschrittenen Fällen können das schwerste Atemnot und Schwäche überwiegen und es kann zu Bewusstseinsverlust durch die Schocksituation kommen. Auch zahlreich andere Erkrankungen treten häufig in Kombination mit einer Herzschwäche auf. Zum Beispiel die koronare Herzkrankheit, die Diabetes mellitus oder die COPD sind typische Begleitkrankheiten, die ihrerseits mit einer schweren Symptomatik einhergehen.
Lesen Siehe mehr zum Thema: Symptome einer Herzschwäche
Schleim
Ein sogenannter „Husten mit Auswurf“ kann bei verschiedenen Erkrankungen als Symptom auftreten. Bei dem Auswurf handelt es sich meistens um Schleim, der durch Infektionserreger in der Schleimhaut aber auch im Zuge einer Herzschwäche auftreten kann. Bei der Herzschwäche staut sich das Blut in den Lungenkreislauf zurück, weshalb Flüssigkeit in die Lunge übertritt und Ödeme sowie Bronchienreizungen verursacht werden können.
Dabei können die Schleimhäute ein schleimiges Geheimnis produzieren, welches zu einem starken Hustenreiz führt und beim Husten abgehustet werden kann. Mitunter können riesige Schleimmengen abgehustet werden. Dieser Schleim kann weiterhin etwa auf potentielle Infektionserreger untersucht werden, um eine grundlage Infektion auszuschließen.
Blut im Husten
Blut im Hustenanfall kann harmlos und vorübergehend oder ein Warnsymptom einer gefährlichen Erkrankung sein. Häufig stecken vorübergehende Reizungen die Bronchienschleimhaut hinter dem Blut im Husten. So kann auch die Herzschwäche das Symptom auslösen. Durch den Blutstau im Lungenkreislauf werden die Bronchien gereizt, dadurch es zu kleinen Blutungen der Schleimhäute kommen kann.
Größere Mengen an Blut im Husten müssen gegebenenfalls näher untersucht werden, da auch Tumorerkrankungen oder schwere Lungeninfektionen hinter dem Symptom stecken können.
Behandlung
Die Behandlung des sogenannten „Herzhustens“ erfolgt maßgeblich durch das Behandlung der Herzschwäche. Eine Herzschwäche kann vorübergehend oder chronisch verlaufen, abhängig von der Grunderkrankung und dem Ausmaß des Schadens der Herzmuskelzellen. Dahinter stecken oft Erkrankungen der koronaren Herzkranzgefäße, die auf Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Diabetes zurückzuführen sind. Eine Kontrolle dieser Risikofaktoren spielt eine entscheidende Rolle bei die Erhaltung der Herzgesundheit.
In der Behandlung einer bestehenden chronischen Herzschwäche können eine gesunde Ernährung und moderate Bewegung den Progress der Erkrankung ebenfalls verlangsamen. Zur symptomatischen Behandlung der Herzinsuffizienz können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen, welche die Herzaktion reduzieren, das Blutvolumen verringern und potentielle Komplikationen verhindern.
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Dauer & Prognose
Die Dauer des Herzhustens lässt sich nur schwer vorhersagen, da die Husten ein fluktuierendes Symptom einer chronischen Herzinsuffizienz bestehen kann. Im Rahmen der Erkrankung kann der Hustenanfall vorübergehend auftreten und von selbst wieder nachlassen. Das Herzinsuffizienz ist in vielen Fällen eine chronische Erkrankung, die mit symptomfreien Intervallen und auf der anderen Seite mit akuten sogenannten „Dekompensationen“ einhergehen kann.
Langfristig schränkt eine Herzinsuffizienz die Lebenserwartung ein. Der Husten bei der Herzschwäche deutet auf einen fortgeschrittenen Stau des Blutes in den Lungenkreislauf in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium hin.
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Krankheitsverlauf
Der Krankheitsverlauf der Herzschwäche kann sehr variabel sein. Sie kann sich über Jahre hinweg langsam und scheinbar ohne Ursache ausbilden oder auf einer bestimmtes Ereignis wie einen Herzinfarkt zurückgeführt werden. Auffallend wird die Herzschwäche zumeist durch gesteigerte Atemnot bei geringer körperlicher Aktivität. Über die Jahre hinweg kann sich die Herzinsuffizienz verschlimmern und mit vorübergehenden Anzeichen wie Luftnot, Rasselatmung, Beinödemen, Bauchwasser und Herzhusten einhergehen.
Langfristig können dadurch die Lunge und Leber schwer beschädigt werden. Eine fortgeschrittene Herzschwäche geht mit einer deutlich reduzierten Lebenserwartung einher, da lebensgefährliche Lungenödeme entstehen können. Lediglich durch eine Herztransplantation kann die Erkrankung im chronischen Stadium geheilt werden.