Baby wecken oder schlafen lassen
Babys Schlaf ist sehr wichtig – für es selbst, aber auch für euch. Daher solltet ihr, wenn es irgendwie möglich ist, diesen Schlaf durch das nächtliche Wickeln nicht .Ist es gefährlich, mein schlafendes Baby aufzuwecken?
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Von: Anna Wengel
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Bei der Frage, ob Eltern ihr Baby aufwecken dürfen oder nicht, herrscht Uneinigkeit. Argumente gibt es auf beiden Seiten. Doch was stimmt?
In diesem Artikel:
Baby aufwecken: Ist das ungesund?
Manche Eltern glauben, dass es ungesund ist, das Kind zu wecken, weil es „sich den Schlaf holt, den es braucht“. Doch, stimmt das? Hebamme Evi Bodman erklärt in einem YouTube-Video, dass es keine pauschale Antwort an die Frage „Darf ich mein Baby wecken?“ gibt.
Man muss tatsächlich immer ein bisschen gucken, wie ist die Gesamtsituation und wie trinkt das Kind.
Unter bestimmten Umständen ist es also okay, wenn du dein Baby weckst. Aber welche Umstände sind das?
Kann du mein Baby wecken – zum Stillen?
„Neugeborene müssen mindestens acht bis zwölf Mal in 24 Stunden gestillt werden“, heißt es in einem Artikel vom Ausbildungszentrum Laktation und Stillen der Uni-Frauenklinik Tübingen. Wird das Baby nicht von allein wach, sollten die Väter es aufwecken.
Glaubt man den Experten, ist es nicht nur okay, sein Baby zum Stillen zu aufwecken, sondern notwendig, damit es Nahrung bekommt, die es für seine Entwicklung braucht.
Mehr zum Baby-Schlaf
Eine Einschränkung in dieser Sache gibt die Infoseite Still Lexikon. Dort heißt es:
Meldet sich das Neugeborene alle zwei bis drei Stunden und trinkt dabei ausdauernd und effektiv, dann kann es den Rest der Zeit gelassen schlafen.
Es gilt: Du kannst dein Baby wecken, wenn…
- …es gerade erst geboren wurde: Kinder verlieren nach die Geburt vom Geburtsgewicht. Innerhalb vom etwa 2 Wöchentlich sollte dein Kind das wieder zugenommen haben – dazu muss es regelmäßig gestillt werden.
- …schon mehr als vier Stunden zwischen den Stilleinheiten liegen.
- …dein Baby nicht genug Gewicht zunimmt. (hier ist regelmäßiges Stillen wichtig)
- …eine Erkrankung, die das regelmäßige Stillen notwendig macht, vorliegt. (Beispiel: Neugeborenen Gelbsucht – Vormilch wirkt abführend, dadurch wird viel Bilirubin ausgeschüttet)
Baby aufwecken: Tipps
Und wie wecke ich mein Baby am besten? Auch darauf liefert das Stillzentrum Antwort: „Stimulieren Sie alle Sinne Ihres Babys“.
Die Methoden sind variantenreich:
- Streichle dein Kind sanft
- Sage seinem Namen
- Mach das Licht an oder öffne Rollos/Vorhänge
- Massiere oder kitzle seine Füße
- Wische mit einem feuchten Tuch uber sein Gesicht
- Zieh seine Windel aus oder wechsle sie
- Wecke dein Kind mit Muttermilch: Auf einem Tuch unter der Nase oder ein paar Tropfen in den Mund
Am Ende ist es deine Entscheidung, ob und wie du dein Baby aufweckst.
Quellen
- Evi Bodmann: Sollte man sein Baby nachts zum Stillen oder Füttern wecken? I Hebammentips (2018) Unter: https://www.youtube.com/watch?v=yxZeo93qyq8 (letzter Zugriff: Oktober 2020)
- Kerlen-Petri, Katharina: Infos für Eltern zur Neugeborenengelbsucht, In: Hebammenforum 2015; Ausgaben 16, S. 15
- Still-Lexikon: Ein müdes Baby zum Stillen wecken. Unter: https://www.still-lexikon.de/ein-schlaefriges-baby-zum-stillen-wecken/ (letzter Zugriff: Oktober 2020)
- Ausbildungszentrum Laktation und Stillen: Wecken eines schläfrigen Neugeborenen (2014) Unter: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/files/view/3NRLkQ5rnlnroRlz9qV4ba26/Wecken%20eines%20Neugeborenen.pdf (letzter Zugriff: Oktober 2020)