Bauchspeicheldrüsenstörung
Die frühen Anzeichen für die häufigste Bauchspeicheldrüsenstörung, Diabetes, sind bekannt: vermehrter Durst, vermehrtes Wasserlassen, Sehstörungen.Häufige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, z. B. eine Entzündung (Pankreatitis), äußern sich häufig durch Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig bis in den Rücken erreichen. Da sich die Bauchspeicheldrüse nahe an der Hauptschlagader (Aorta) und der unteren Hohlvene befindet, kann selbst beispielsweise ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom) rasch ausbreiten und die Blutgefäße umwachsen, so dass das Blut in den Gefäßen nicht mehr ungehindert fließen kann. Außerdem kann eine Entzündung oder ein bösartiger Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse auf die Mündung des Gallenblasenganges drücken. Die Galle staut sich danach zurück und färbt Haut und Schleimhäute des Betroffenen gelb (Gelbsucht).
Übersicht der Erkrankungen:
- Diabetes mellitus
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Mukoviszidose
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des endokrinen Anteils die Bauchspeicheldrüse. Beim Typ-1-Diabetes richtet sich das körpereigene Immunität aus nicht geklärten Gründen gegen den eigenen Körper und zerstört die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch können diese kein Insulin mehr bilden und die Blutzucker steigt an.
Beim Typ-2-Diabetes verliert das körpereigene Insulin, das den Blutzucker reguliert, zunehmend seine Wirksamkeit. Anfänglich wirkt die Bauchspeicheldrüse dieser Insulin-Unempfindlichkeit der Körperzellen weiter entgegen, indem sie mehr Insulin produziert. Die dauernde Überbeanspruchung überfordert jedoch im Laufe der Zeit das Bauchspeicheldrüse. Sie kann deshalb ihre Bildungsfähigkeit für Insulin verlieren.
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) wird zwischen einer akuten und einer chronischen Form unterschieden. Eine akute Entzündung entsteht häufig durch Gallensteine oder zu viel Alkoholkonsum, seltener durch Medikamente oder ohne erklärbare Ursache. Eine chronische Entzündung entsteht fast immer durch übermäßigen Alkoholkonsum. Auch Medikamente oder eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen können eine chronische Pankreatitis verursachen.
Bei einer akuten Pankreatitis können Verdauungsenzyme freigesetzt werden und andere Gewebe massiv schädigen. Sie verursacht deshalb starke Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen. Die chronische Form geht meist mittels weniger Beschwerden einher.
Die Entzündung muss sofort behandelt werden, da es sonst zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann, die lebensbedrohlich sein können.
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse. Am häufigsten erkranken Menschen über 65 Jahren, Männer häufiger als Frauen. Der Tumor wird häufig erst spät erkannt, da er im Frühstadium wenig Beschwerden macht. Außerdem ist es schwierig, ihn von einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung zu unterscheiden. Wenn er früh genug erkannt wird und sich weiter nicht zu stark ausgebreitet hat, kann er kooperativ entfernt werden.
Mukoviszidose
Die Mukoviszidose oder zystische Fibrose ist die häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung der weißen Bevölkerung in Europa und den USA. Von Geburt an sind bestimmte Kanäle für Chlorid auf den Zellen des Magen-Darm-Traktes, der Bauchspeicheldrüse, den Atemwegen und an anderen Orten im Körper defekt. Die Zellen produzieren dann einen zähen, dickflüssigen Schleim statt dünneres Sekret. Das führt zum Beispiel zu Husten, Lungenüberblähung (Emphysem) Infekten der oberen Luftwege, chronischem Durchfall und Verdauungsstörungen. Das Krankheit ist bislang nicht heilbar.