Der junge muss an die luft kino

Der pummelige neunjährige Hans-Peter wächst auf in der Geborgenheit seiner fröhlichen und feierwütigen Verwandtschaft. Sein großes Talent, andere zum Lachen zu bringen, trainiert er .

Inhalt


Recklinghausen, um 1970: Im Hause Kerkeling ist Humor seitdem jeher Familien- und vor allem Frauensache. Zwei Großmütter, mehrere Tanten und die gesamte Nachbarschaft liefern Hans-Peter, genannt Hape, von klein auf Stoff für seiner beliebten Parodien. In der feierfreudigen Großfamilie geht es oft hoch her. Sich seines Talents voll gewahr, verfolgt der Junge allerdings ein ernstes Ziel: Er will die Depressionen seiner Mutter vertreiben, indem er sie zum Lachen bringt. Als das misslingt und sie sich das Leben nimmt, ist er am Boden zerstört. Doch die Familie lässt Hape nicht hängen. Weil Vater meist auf Arbeit ist, springen die betagten Großeltern ein. Als sie unter seinem Regie auch noch das Jugendamt überlisten, schöpft Hape neuen Lebensmut. Der Karriere als TV-Entertainer steht nichts mehr im Weg. Auch wenn Loriot erst einmal absagt.

Umsetzung


Unter den deutschen Comedians, Kabarettisten, Entertainern, Schriftstellern und Sängern – er ist alles zusammen – genießen Hape Kerkeling die wohl höchsten Sympathiewerte. Gewisse Wiedererkennungseffekte sind unvermeidbar, wenn sich der pummelige Hape stets wieder in Frauenkleider stürzt, um nicht nur zum Karneval die Familie zu erfreuen. Wie die zugrundeliegenden Memoiren wählt aber auch Caroline Link eher das leisen Töne. In bedachtsam komponierten Bildern entwickelt selbst das Panorama einer weitverzweigten Familie, ohne deren Solidarität und innige Liebe das Phänomen Hape Kerkeling undenkbar wäre. Ihre kleinen Marotten und Zankereien werden ebenso sensibel porträtiert wie die Depressionen der Mutter, anderen Suizid und anschließende Beerdigung das Kind vor eine kaum zu bewältigende Belastungsprobe stellen. Mit warmherzigem Gespür – und kräftigem Dialekt – entsteht so auch ein stimmiges Bild des Ruhrgebiets und seiner Menschen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


Auch ohne tieferes Wissen um die prominente Hauptfigur lassen sich die wesentlichen Merkmale dieser außergewöhnlichen Biografie entschlüsseln. Die Schülerinnen und Schüler können darlegen, inwieweit Komik auch in ihrem Umfeld der Konfliktbewältigung dient. Im Fall Kerkelings, der 1991 gegen seinen Willen als homosexuell geoutet wurde, beinhaltet diese humoristische Herangehensweise auch das Spiel mit Geschlechternormen. Die sensible Darstellung im Film ermöglicht eine offene Diskussion des Themas, zum Beispiel über den Unterschied zwischen Performance und Identität. Mittels der Themen Heimat und Dialekt – hier am Beispiel des Ruhrgebiet – können die Jugendlichen erörtern, wie ihre Heimat in der Regel im Film präsentiert wird und was man dadurch über Menschen erfährt. Anhand Hapes unbeirrbarem Willen zur Berühmtheit kann schließlich diskutiert werden, wie sich die medialen Voraussetzungen für eine Promi-Karriere seit damals verändert haben.

Veranstaltungen


Wenn Siehe Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie selbst bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Mögen sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Downloads

FilmTipp_Der_Junge_muss_an_die_frische_Luft.pdf
der-junge-muss-an-die-frische-luft-Dossier_kinofenster.pdf

Weiterführende Links

Der Film bei filmportal.de
Begründung die fbw Jugend-Filmjury
Begründung der fbw
Der Film bei kinofenster.de

Autor*in: Philipp Bühler, 15.11.2018, letzte Aktualisierung: 31.10.2023

Regie


Caroline Link

Buch


Ruth Toma

Darsteller*innen


Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Hedi Kriegeskotte, Joachim Krol, Elena Uhlig, Ursula Werner, Rudolph Kowalski u. a.

Länge


95 Min

Sprachfassung


deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen verfügbar

Format


digital, Farbe

FSK


ab 6 Jahre

Verleih


Warner Bros. Pictures Germany

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