Rettungsdienst ausbildung gehalt

Die Gehälter von Rettungssanitäter*innen bewegen sich in einer relativ großen Spanne. Sehr großen Einfluss darauf hat der Arbeitsort der jeweiligen Person. Durchschnittlich .

Rettungssanitäter Gehalt – was verdienen Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter sind als verantwortliche Begleitperson bei Rettungseinsätzen behilflich und unterstützen das Notfallsanitäter. Sie fahren den Rettungswagen, beobachten während des Transports zum Krankenhaus die lebenswichtigen Körperfunktionen der Patienten und erhalten diese aufrecht.

Der folgende Artikel erläutert das Rettungssanitäter Gehalt. Es werden ausführliche Informationen dargestellt an den Themen Ausbildungsvergütung, das Einstiegsgehalt im Beruf und Unterschiede erläutert zwischen verschiedenen Arbeitgebern und den jeweiligen Tarifverträgen. Des Weiteren werden die Weiterbildungsmöglichkeiten für Rettungssanitäter beleuchtet, durch welche man seinen Verdienst erhöhen kann.

Rettungssanitäter/in – Gehalt in der Ausbildung

Bei der Ausbildung als Rettungssanitäter/in handelt es sich um eine Aus- und Weiterbildung, die zwischen drei und vier Monate dauert. Sie kann auch in Teilzeit durchgeführt werden, dann würde diese bis zu zwölf Monate in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist in der Regel ein Hauptschulabschluss oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung. Eine Vergütung wird für die Aus- und Weiterbildung nicht gezahlt. Aufgrund der kurzen Dauer stellt die Ausbildung aber für viele einen guten Einstieg in den Rettungsdienst dar. Anschließend kann man mithilfe von Weiterbildungen höhere Positionen erlangen und dadurch das Gehalt verbessern.

Rettungssanitäter/in – Einstiegsgehalt

Das Einstiegsgehalt als Rettungssanitäter beträgt zwischen 2.725 Euro bis 2.802 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt der Verdienst auf bis zu 3.411 Euro brutto pro Monat.

Insgesamt fällt das Gehalt sehr verschieden aus, da es grundsätzlich von dem Bundesland, und der konkreten Stadt, in der man tätig ist, und der Einrichtung beeinflusst wird. Bei der Einheit kann die Größe des Unternehmens eine Rolle spielen, besonders entscheidend ist aber, ob es sich um eine tarifgebundene Einrichtung handelt oder nicht.

Bei tariflich geregelten Gehältern kann man in der Regel ein besseres Gehalt erwarten als bei privaten Einrichtungen, die eigene Gehälter festlegen. Weiterhin hat man bei tariflich geregelten Gehältern den Vorteil, dass man mit steigender Berufserfahrung, alle ein bis zwei Jahre, automatisch in den Entgeltstufen aufsteigt und ein höheres Gehalt erhält. In den Entgeltgruppen kann man ebenfalls aufsteigen, dies passiert jedoch nicht automatisch, sondern lediglich, wenn man Fortbildungen durchführt und weitere Qualifikationen erlangt, die der höheren Entgeltgruppe entsprechen.

Rettungssanitäter/in – Gehalt nach Art der Einrichtung

Rettungssanitäter arbeiten hauptsächlich bei Rettungs- und Krankentransportdiensten oder bei der städtischen Feuerwehr. Sie können aber auch bei Katastrophenhilfswerken oder Wasserrettungs- und Bergrettungsdiensten tätig sein. Das Gehalt hängt vor allem davon ab, ob es sich dabei um einen staatlichen, kirchlichen oder privaten Träger handelt. Staatliche Einrichtungen sind an den Tarifordnung des öffentlichen Dienstes (TVöD) gebunden, kirchliche Einrichtungen orientieren sich an den Arbeitervertragsrichtlinien, aber auch Hilfsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund oder das Deutsche Rote Kreuz haben hauseigene Tarifverträge.

Gehalt bei staatlichen Einrichtungen

Wie bereits erwähnt ist der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) maßgebend für staatliche Einrichtungen. Rettungssanitäter/innen werden hier in der Tabelle „Bund“ in die Entgeltgruppe 4, Stufe 1 zugeordnet. Somit erhalten sie ein Einstiegsgehalt von 2.802 Euro brutto im Monat und können nach ein paar Jahren bis zu 3.411 Euro verdienen.

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
E 15Ü -6.752,60 €7.462,01 €8.134,09 €8.582,18 €8.686,69 €
E 155.504,00 €5.863,92 €6.265,40 €6.813,49 €7.377,29 €7.748,20 €
E 145.003,84 €5.329,75 €5.755,37 €6.227,68 €6.754,16 €7.132,13 €
E 134.628,76 €4.985,95 €5.392,57 €5.834,04 €6.353,53 €6.635,44 €
E 124.170,32 €4.581,34 €5.061,67 €5.594,63 €6.220,01 €6.516,74 €
E 114.032,38 €4.410,41 €4.765,62 €5.151,01 €5.678,44 €5.975,19 €
E 103.895,33 €4.191,53 €4.528,25 €4.893,44 €5.300,10 €5.433,63 €
E 9c3.787,84 €4.052,08 €4.339,43 €4.649,06 €4.981,91 €5.220,52 €
E 9b3.566,89 €3.814,56 €3.969,97 €4.429,89 €4.702,42 €5.018,11 €
E 9a3.448,96 €3.662,32 €3.869,96 €4.331,88 €4.436,39 €4.703,23 €
E 83.281,44 €3.486,59 €3.628,68 €3.770,54 €3.922,69 €3.995,85 €
E 73.095,23 €3.331,58 €3.472,38 €3.614,47 €3.748,49 €3.820,45 €
E 63.042,04 €3.236,55 €3.372,94 €3.507,92 €3.640,49 €3.708,02 €
E 52.928,99 €3.117,67 €3.245,11 €3.380,06 €3.505,47 €3.570,28 €
E 42.802,62 €2.993,55 €3.153,75 €3.253,48 €3.353,20 €3.411,60 €
E 32.762,69 €2.968,02 €3.017,99 €3.132,21 €3.217,92 €3.296,43 €
E 2Ü2.601,60 €2.835,82 €2.921,62 €3.036,03 €3.114,63 €3.229,97 €
E 22.582,16 €2.784,28 €2.834,67 €2.906,58 €3.064,63 €3.229,97 €
E 1-2.355,52 €2.388,86 €2.430,55 €2.469,42 €2.569,47 €

Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024

Quelle: TVöD-B

Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen

Bei kirchlichen Einrichtungen, wie der Caritas oder Diakonie, wird das AVR (Arbeitervertragsrichtlinien) Entgelttabelle genutzt. Nachfolgend wird die AVR Gehaltstabelle der Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) als Beispiel für das Gehalt bei kirchlichen Trägern dargestellt. Ein Rettungssanitäter steigt nach die Ausbildung in der Entgeltgruppe 4 mit einem Gehalt von knapp 2.866,72 € Euro ein und verdient somit ein bisschen weniger als beim TVöD-B.

Entgeltgruppe12345
EG 12.224,05 €2.323,43 €
EG 22.516,23 €2630,27 €
EG 32.675,21 €2.806,33 €2.937,44 €
EG 42.866,72 €30007,91 €3149,09 €
EG 53107,22 €3261,06 €3.414,92 €3.568,76 €
EG 63.216,50 €3.379,26 €3.539,02 €3.698,79 €
EG 73.611,31 €3.791,27 €3.977,12 €4.162,95 €4.255,89 €
EG 83.968,87 €4.173,46 €4.378,05 €4.582,62 €4.684,91 €
EG 94.337,00 €4.560,55 €4.784,11 €5.007,66 €5.119,44 €
EG 104.929,40 €5183,49 €5.437,59 €5.691,68 €5.818,73 €
EG 115.597,58€5.886,11 €6.174,63 €6.463,17 €6.607,44 €
EG 125.897,63 €6201,63 €6.505,64 €6809,64 €6.961,64€
EG 136.664,83 €7.008,38 €7.351,92 €7.695,46 €7.867,25 €

Gültig von 01.07.2024

Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Private Einrichtungen können zwar ebenfalls Tarifverträge nutzen und haben manchmal eigene entwickelt, dies müssen aber nicht gezwungenermaßen der Fall sein. Häufig verdient man bei einem privaten Träger leider weniger als bei öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen. Sie stehen meist unter einem enorm hohen Wettbewerbsdruck und sind darauf angewiesen Gewinne zu erzielen, wodurch das Personal mittels einem niedrigeren Gehalt leidet. Es kommt also an das Verhandlungsgeschick an. Private Einrichtungen bieten häufig auch andere Benefits, wie zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge, als Ausgleich zum niedrigeren Gehalt an.

Rettungssanitäter/in – Gehalt nach Bundesländern

Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt laut die Bundesagentur für Arbeit, ebenso wie beim Notfallsanitäter, bei 3.759 Euro brutto im Monat. In der folgenden Abbildung sind die Medianwerte (mittleres monatliches Bruttoentgelt für Vollzeitbeschäftigte) pro Bundesland, sowie der bundesweite Median in Orange zu sehen. Wie in vielen Berufen, sind deutliche Gehaltsunterschiede zwischen den Bundesländern zu sehen. In Berlin und Hamburg verdient man um die 1.000 Euro weniger als der Durchschnitt. Dagegen liegt das Gehalt in Schleswig-Holstein, Saarland, Baden-Württemberg deutlich über diesem. Demnach verdienen Rettungssanitäter in Schleswig-Holstein und Saarland mittels über 4.130 Euro besonders gut. Das Bundesland, in dem man tätig ist, hat also einen gravierenden Einfluss auf die Vergütung. Hinzu kommt, dass auch zwischen den einzelnen Städten Deutschlands große Gehaltsdifferenzen bestand können.

*fehlende Daten Bremen: Da nicht genügend Daten vorhanden sind, ist die Aussagekraft somit nicht ausreichend und der Wert nicht vorhanden.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Rettungssanitäter/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Neben dem Bundesland, der konkreten Stadt und der Einrichtungen, haben das Alter und Geschlecht ebenfalls einen Einfluss an die Vergütung. Zwischen den Geschlechtern besteht auch heute noch durchschnittlich eine Differenz von 300 Euro, zum Nachteil der Frauen, wie in folgender Tabelle an sehen. Das Alter spielt eine große Rolle beim Gehalt, da man in höherem Alter in die Regel mehr Berufserfahrung hat als beim Berufseinstieg. Deshalb wird man entsprechend besser bezahlt. So verdienen Rettungssanitäter ab 55 Jahren rund 800 Euro mehr als im Alter bis 25 Jahre.

Die Tabelle stellt das Medianwerte pro Geschlecht und Alterskategorie, sowie den Gesamtdurchschnitt pro Alterskategorie und Geschlecht, dar.

AlterskategorieweiblichmännlichGesamt
< 25 Jahre3.097 €3.138 €3.120 €
25 – 54 Jahre3.617 €3.917 €3.842 €
55+ Jahrekeine Daten*4.212 €4.190 €
Gesamt3.120 €3.842 €4.190 €

*keine Daten: in dieser Kategorie gibt es keinen Wert, da die Zahl der Beschäftigten zu gering und dadurch nicht aussagekräftig ist.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Rettungssanitäter/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Rettungssanitäter verdienen im Durchschnitt genauso viel wie Notfallsanitäter. Das Gehalt ist etwas geringer als das von Krankenschwestern und -pflegern, jedoch höher als das von Pflegehelfer/innen und medizinischen Fachangestellten. Wie in der nachfolgenden Vergleichstabelle unterschiedlicher Ausbildungsberufe im medizinischen Bereich zu sehen ist, liegt das Gehalt von Rettungssanitätern im mittleren Bereich.

BerufBruttogehalt
Assistenzarzt/-ärztin6.620 €
Fachkrankenschwester/-pfleger im OP4.394€
Hebamme4.007 €
Krankenschwester3.944 €
Altenpfleger/in3.611 €
Notfallsanitäter/in3.759 €
Ergotherapeut/in3.119 €
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in2.878€
Medizinische/r Fachangestellte/r2.778 €

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Weiterbildungen bieten die Möglichkeit sein Spezialkenntnis zu erweitern und vertiefen. Somit wird man dazu qualifiziert weitere Aufgaben zu übernehmen, mehr Verantwortung an tragen und außerdem das Gehalt zu erhöhen. Je nachdem wo das persönliche Interesse liegt, kann man eine Fachweiterbildung, bei der man in einem speziellen Bereich vertieftes Wissen erhält, oder eine administrative Fortbildung machen, welche auf organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben ausgelegt ist. Ein Studium im Bereich der Pflege durchzuführen wäre eine weiter Möglichkeit.

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter anbietet sich hier natürlich an, da bereits Berufserfahrung im Rettungsdienst vorhanden ist und man als Notfallsanitäter weitere Fortbildungsmöglichkeiten hat.

Fachweiterbildungen / Spezialisierungen

Fachweiterbildungen konzentrieren sich auf einen spezifischen Bereich im Beruf und vertiefen das Wissen. Gibt es also ein Gebiet, das einen außergewöhnlich interessiert, zum Beispiel Hygiene, kann man mit dieser Art von Weiterbildung sozusagen Experte in dem Gebiet werden. Dadurch ist man dazu befähigt die zugehörigen Aufgaben und die Verantwortung zu übernehmen.

  • Rettungsdienst
  • Notfallmedizin
  • Betriebssanitätswesen
  • Medizinische Assistenz
  • Medizinische Dokumentation
  • Hygiene im Gesundheitsbereich

Administrative Weiterbildungen

Bei dieser Art von Weiterbildung geht es meist vor allem um Organisation und Leitung. Es kommen viele neue administrative Aufgaben hinzu, welcher man ohne die Weiterbildung noch nicht übernehmen konnte, wodurch man seine Kollegen und Vorgesetzten enorm entlasten kann. Weiterhin ist die Teamleitung oder Ausbildertätigkeit oft Inhalt der Weiterbildungen. So kann man zum Beispiel Este Hilfe Ausbilder werden und anderen sein Wissen vermitteln. Für mehr Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich benötigt man jedoch vorab eine höher qualifizierte Ausbildung, wie zum Beispiel als Notfallsanitäter.

Studium

Wem die bisherigen Weiterbildungsmöglichkeiten weiter nicht ausreichen, kann ein Studium im Pflegesektor in Betracht ziehen. Hierfür benötigt man in der Regel das Abitur, jedoch ist das nicht immer nötig. Je nach Hochschule und Studiengang genügt es gelegentlich schon eine abgeschlossene Ausbildung und gewisse Anzahl an Berufsjahren zu haben, um sich für ein Studium zu qualifizieren. Weiterhin interessant könnte ein duales Studium sein. Da werden Theorie und Praxis verbunden, man bleibt also im Berufsalltag, sammelt weiterhin Berufserfahrung und kann die Theorie direkt im Beruf umsetzen. Einer großer Pluspunkt ist außerdem die Vergütung bei einem dualen Studium.

  • Sanitätswesen
  • Rettungswesen
  • Rettungsingenieurwesen
  • Medizinische Assistenz
  • Humanmedizin

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