Milchschorf bei babys
Baby Schorf, auch bekannt als Milchschorf oder Kopfgneis, ist ein häufiges Hautproblem bei Säuglingen. Es handelt sich um eine gelbliche, fettige Kruste auf der Kopfhaut, die bei den .Milchschorf (Crusta lactea)
Einführung
Der Milchschorf (Crusta lactea) ist eine Manifestationsform des atopisches Ekzems im Bereich die Kopfhaut. Er kann isoliert auftreten oder auch mittels anderen Neurodermitis bedingten Hautveränderungen einhergehen. Der Name Milchschorf weist nicht auf eine Milcheiweißallergie hin, sondern berührt von der Ähnlichkeit zu eingetrockneter Milch her. Das Behandlung entspricht der der Neurodermitis und beinhaltet eine Basistherapie und eventuell eine unterstützende antientzündliche Therapie. Das Auftreten von Milchschorf besitzt keine prognostische Bedeutung für den Verlauf der Neurodermitis.
Symptome und Krankheitsverlauf
Klinisch zeigen selbst Erytheme (Rötung) im Bereich der Kopfhaut (v.a. im Scheitelbereich), die mit unterschiedlich stark ausgeprägten gelblich-bräunlichen Krusten belegt sind. Korrelierend mit dem Juckreiz zeigen selbst auch häufiger Kratzexkoriationen. Milchschorf kann isoliert oder an verschiedenen Körperstellen auftreten. Neben Kopfhaut, Haaransatz und Windelregion kann auch das Gesicht betroffen sein. Besonders an den Augenbrauen des Babys als auch an Stirn und Wangen. Um den Juckreiz an diesen empfindlichen Hautpartien zu mildern, bietet es sich im ersten Schritt an die betroffenen Stellen für kurze Zeit vorsichtig zu kühlen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, das Kissen nie direkt auf die nackte Haut zu legen. Die richtige Temperierung kann durch die Verwendung eines sauberen Baumwolltuchs erreicht werden. Zusätzlich sollten Sie die Fingernägel des Babys kurz schneiden und ihm vor allem in der Nacht dünne Handschuhe anziehen, um dem Abkratzen des Schorfes vorzubeugen.
Nässen und Jucken
Das Ekzem manifestiert sich als Erythem auf der Kopfhaut unter den schuppigen Platten. Anders als beim Kopfgneis bewirken die harten gelblich-bräunlichen Krusten starken Juckreiz. Durch das Kratzen kommt es zu weiteren Verletzungen der bereits geschädigten Hautbarriere. Mikroorganismen, insbesondere der grampositive Erreger Staphylococcus aureus, und Fremdmaterial (z.B. Schmutz) können eindringen und führen zu Entzündungen. Die Rötung und der Juckreiz verschlimmern sich und die empfindliche Kopfhaut beginnt an nässen.
Das bei weitem unangenehmste Symptom, der Juckreiz, verschlimmert nicht nur den Milchschorf, sondern beeinträchtigt auch den Allgemeinzustand des Säuglings. Babys mit Milchschorf sind oft müde und unruhig, da sie durch den vermehrten Juckreiz nur sehr schlecht schlafen können.
Eigenartiger Duft bei Milchschorf
Unter den Krusten finden sich günstige Lebensumstände für Mikroorganismen. Die feuchte warme Haut unter den Schuppen sorgt dafür, dass sich diese dort außergewöhnlich gerne ansiedeln. Sobald die Krusten entfernt oder im ungünstigsten Fall durch das Baby selbst abgekratzt wurden, wird der durch die Mikroorganismen hervorgerufene Geruch wahrnehmbar. Er resultiert aus den Abbau von abgestorbenen Hautschuppen, Talg und der Entzündungsreaktion. Nach einigen Kopfwäschen und Abklingen der Symptome verschwindet er jedoch erfahrungsgemäß.
Haarausfall durch Milchschorf?
Haarausfall bei Babys wird ursächlich nicht durch Milchschorf verursacht. Stattdessen handelt es sich meist um das sogenannten „Liegeglatze“. Diese entsteht, wenn der Säugling viel auf der gleichen Stelle liegt. Die Haare wuchern normal nach, sobald das Baby vermehrt sitzen kann. Beim Entfernen der Schuppen kann es zwar an Haarverlust kommen, jedoch verursachen die Hautveränderungen an selbst keinen Haarausfall. Haarausfall ist also kein Symptom, sondern viel mehr eine Folge der Schuppenablösung.
Diagnose und Differentialdiagnose
Wichtigste Differentialdiagnose ist der Kopfgneis, die Manifestation des seborrhoischen Säuglingsekzems an der Kopfhaut (Tabelle 1). Während die Gneis sich bereits häufig in den ersten zwei bis vier Lebenswochen manifestiert, tritt der Milchschorf in der Regel deutlich später um die 8. bis 12. Lebenswoche auf. Im Gegensatz zum Milchschorf kratzen die Hautveränderungen beim Gneis nicht.
Kopfgneis | Milchschorf | |
---|---|---|
Beginn | etwa 1 Woche nach Geburt | in der Regel 8-12 Wochen nach Geburt |
Schuppen | fettig | trocken, hart |
Juckreiz | mittel, durchschnittlich | stark |
Verlauf | Spontanabheilung | nicht vorhersagbar |
Tabelle 1: Abgrenzungsmöglichkeiten zwischen Gneis und Milchschorf.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung von Milchschorf beim Baby entsprechend dem Vorgehen bei Neurodermitis. Nach vorsichtiger Entfernung der Krusten wird die entzündete Kopfhaut mit einer Basispflege 2- bis 3-mal täglich behandelt. Kommt es nicht zur Heilung des Ekzems, muss durch den behandelnden Arzt eine zusätzliche antientzündliche Therapie verordnet werden.
Tipps zur Entfernung von Milchschorf
Prävention und Vorbeugung
Die Empfehlungen zur Verhinderung einer Neurodermitis-Manifestation gelten auch für den Milchschorf:
– Vermeidung aktiven und passiven Nikotinkonsums in der Schwangerschaft und Stillzeit
– ausschließliches Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten
– tägliches Inkrement von Kopf bis Fuß mit einer wirkstofffreien Basispflege
Therapieempfehlungen der derma.plus Experten
Zur Krustenablösung eignet sich hervorragend das milde Oleogel Babybene Gel,
das für etwa 20 Minuten aufgetragen wird (Abb. 2 und 3).
Für die Basispflege im Kopfbereich ist die Cicalfate Creme, die mit den Inhaltsstoffen Zink und Kupfer antibakteriell wirksam ist, sehr gut geeignet.