Gedichte interpretieren abitur
Gedichtanalysen werden seit Generationen im Deutschunterricht gelehrt und anschließend in Klausuren und im Abitur geprüft. Viele Schülerinnen und Schülern haben jedoch Probleme, .Gedichtinterpretation - Anleitung zur Erstellung einer Gedichtinterpretation
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Referat
Gedichtinterpretation
Gliederung
- Aufbau einer Gedichtinterpretation
- Textbeschreibung Poesie - Formulierungshilfen
- Wichtige Stilmittel
- Checkliste für die Gedichtinterpretation
- Hilfsfragen zum Erschließen eines Gedichts
Aufbau einer Gedichtinterpretation
I. Einleitung:
- Gedichttitel, Autor, Aussage zur Entstehungszeit oder Dichter
- Gedichtart
- Gattung
- Epoche (falls bekannt)
- Themenstellung des Gedichts
II. Hauptteil:
- formaler Aspekt
- Strophen
- Verse
- Reimschema
- sprachlicher Aspekt
- Satzbau / Satzzeichen
- Stilmittel
- Wortwahl
- Inhaltlicher Aspekt
- Thema des Gedichtes
- Bezug zur Überschrift / Titel
- Gliederung
- Lyrisches Ich
- Inhaltliche Behaupten mit formalen und sprachlichen Aspekten belegen
III. Schluss:
- Wirkung gesamt / eigener Eindruck
- Evtl. Relevanz damals - heute
Textbeschreibung Poesie - Formulierungshilfen
Formulierungshilfen für die Verbindung von Inhalt mittels Form und Wirkung:
- (Stilmittel und Zeile nennen)...lässt...hervortreten
- ...dient der Verstärkung/ der Hervorhebung usw. von...
- ...hebt ...hervor,...veranschaulicht..., ...unterstreicht..., ... verdeutlicht...
- ...bewirkt..., ...zeigt...,...macht deutlich, dass..., drückt aus, wie...
- ...zieht...ins Lächerliche, erlaubt das Bild/ die Vorstellung entstehen, dass...
- ...vergleicht...mit..., ... erlaubt die Leser nachdenken
- die Aussage wird durch... (Stilmittel und Zeile nennen) unterstützt/ gestützt/ untermauert/ veranschaulicht/ verstärkt/ abgeschwächt.
- Die Ausdrucksweise steht im Widerspruch zum Inhalt/ ist dem Inhalt entgegengesetzt/ unterstreicht den Inhalt.
- Diese inhaltliche Veränderung spiegelt sich in…
Weitere Formulierungshilfen:
- Das Gedicht besteht aus…
- Die erste Strophe beginnt mit dem Satz / der Bild …
- In der ersten Zeile wird/sind … angesprochen.
- Die folgenden Verse beschreiben…
- Der Leser kann sich gut mit dem lyrischen Ich identifizieren.
- Auffällig in der ersten Strophe ist/sind… (z.B. Verben der Bewegung)
- So wird deutlich, dass…
- Die Bild macht deutlich…
- Alle Verben erinnern an…
- Die Wiederholung des/der … wirkt …
- Die zweite Strophe zeigt…
- Die Verben verdeutlichen / weisen darauf hin, dass…
- Die Formulierung zeigt…
- Die Verben … enthalten eine negative Wertung.
- Die Metapher … könnte für … stehen.
- Die ansteigende Spannung des Textes findet ihm Höhepunkt …
- … markiert den Höhepunkt des Gedichts.
- Dies zeigt auch der Punkt …
- Doch dieser Höhepunkt ist gleichzeitig Wendepunkt.
- Die beiden Ellipsen (Auslassungen) zeigen …
- Diese Wendung wird in … mehrmals verdeutlicht.
- Durch das Voranstellen von … wird der Vers …
- Ulla Hahn gelingt es in ihrem Gedicht …
- Das Gedicht zeigt auch, dass …
Wichtige Stilmittel:
- Metapher
- Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen bildhaften Ausdruck
- Er hat nur Stroh im Kopf.
- Achill kampf im Kampf ein Löwe.
- Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen bildhaften Ausdruck
- Personifikation
- Vermenschlichung; Darstellung von abstrakten Begriffen, leblosen Dingen oder Naturerscheinungen als handelnde oder sprechende Personen
- Vater Staat,
- Mutter Erde,
- Der Kirchturm gähnt
- Vermenschlichung; Darstellung von abstrakten Begriffen, leblosen Dingen oder Naturerscheinungen als handelnde oder sprechende Personen
- Anapher
- Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang von aufeinander folgenden Versen, Strophen, Sätzen oder Satzteilen
- Glücklich, den ein leerer Traum beschäftigt.
- Glücklich, dem die Vorahnung eitel wär! (Goethe)
- Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang von aufeinander folgenden Versen, Strophen, Sätzen oder Satzteilen
- Leitmotiv
- wiederholtes Auftreten eines Gedanken, Gegenstandes oder einer Wortfolge an bedeutsamer Stelle.
- Herbst,
- Enge,
- Einsamkeit etc.
- wiederholtes Auftreten eines Gedanken, Gegenstandes oder einer Wortfolge an bedeutsamer Stelle.
- Vergleich
- Sachverhalt wird mit anderem verglichen (wie, als…)
- Er ist schlau wie ein Fuchs.
- Fest wie ein Baum stand sie.
- Sachverhalt wird mit anderem verglichen (wie, als…)
- Alliteration
- gleicher Anlaut mehrerer Wörter,
- Stabreim
- Zwanzig Ziegen zogen Zucker;
- es brachen Balken
- gleicher Anlaut mehrerer Wörter,
- Symbol
- am konkreten Gegenstand wird ein allgemeiner Zustand sichtbar
- Taube -> steht für Frieden
- Rose -> Liebe
- am konkreten Gegenstand wird ein allgemeiner Zustand sichtbar
- Euphemismus
- beschönigende Umschreibung
- Antithese
- Gegenüberstellung sich logisch tatsächlich widersprechender Begriffe, Bilder oder ganzer Aussagen in Satzteilung oder Sätzen.
- Krieg und Frieden
- Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang (Schiller)
- Gegenüberstellung sich logisch tatsächlich widersprechender Begriffe, Bilder oder ganzer Aussagen in Satzteilung oder Sätzen.
- Apostrophe
- direkte Anrede abwesende Personen oder Objekte
- Saget, Steine, mir an, oh sprecht (Goethe)
- direkte Anrede abwesende Personen oder Objekte
- Chiasmus
- Überkreuzstellung von Wortgruppen oder Sätzen
- Die Kunst ist lang und kurz ist unser Existieren (Goethe)
- Überkreuzstellung von Wortgruppen oder Sätzen
- Ellipse
- Auslassung, Weglassen von Satzgliedern, die für das Verständnis des Zusammenhangs nicht wichtig sind
- Was nun? (Anstatt: Was machen wir nun?)
- Auslassung, Weglassen von Satzgliedern, die für das Verständnis des Zusammenhangs nicht wichtig sind
- Epipher
- Wiederholung eines Wort oder einer Wortgruppe am Ende von aufeinander folgenden Sätzen, Satzteilen oder Versen (Gegenteil zu Anapher, siehe oben).
- Doch alle Lust will Ewigkeit.
- Will tiefe, tiefe Ewigkeit (Nietzsche)
- Wiederholung eines Wort oder einer Wortgruppe am Ende von aufeinander folgenden Sätzen, Satzteilen oder Versen (Gegenteil zu Anapher, siehe oben).
- Hyperbel
- positive oder negative Übertreibung mit gewahr komischem oder auch ernst gemeintem Effekt.
- blitzschnell
- Er hat Geld wie Sand am Meer
- positive oder negative Übertreibung mit gewahr komischem oder auch ernst gemeintem Effekt.
- Oxymoron
- Widerspruch, enge Verbindung von zwei Begriffen, die sich widersprechen
- helldunkel, traurigfroh, heißer Schnee
- Widerspruch, enge Verbindung von zwei Begriffen, die sich widersprechen
- Parallelismus
- Wiederholung einer Wortgruppe
- Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer (Goethe)
- So muss du dich verlassen, von dir scheiden (Schiller)
- Friede den Hütten, Krieg den Palästen (Büchner)
- Wiederholung einer Wortgruppe
Checkliste für die Gedichtinterpretation
- Inhalt
- Hast du Vermutungen anhand der Überschrift formuliert?
- Hast du das Stimmung des Gedichtes nachvollziehbar beschrieben?
- Hast du die Form des Gedichtes (Strophenform, Reimschema, Rhythmus, Zeilenstil) richtig beschrieben und sinnvoll gedeutet?
- Hast du den Inhalt strophenweise nacherzählt und hast du bildliche Umschreibungen (Vergleiche, ...) richtig erkannt??
- Hast du die Sprache (Satzbau, Wortwahl) richtig erkannt und gedeutet?
- Ausdruck
- Hast du den Inhalt in eigen Worten nacherzählt?
- (Satzbau) Hast du in vollständigen Sätzen geschrieben?
- (Wiederholung) Hast du Wiederholungen vermieden?
- (Wortschatz) Ist die Wortwahl (Verben, Adjektive) treffend?
- Sprache
- (Grammatik) Hast du z.B. grammatisch richtige Endungen benutzt?
- (Zeitfehler (Tempus)) Hast du durchgängig die gleiche Zeitform verwendet?
- (Zeichensetzung) Hast du die Satzzeichen richtig gesetzt?
- (Rechtschreibung) Hast du Rechtschreibfehler korrigiert?
- Form
- (Form) Entsprechen Aufsatzkopf, Rand und Schrift den Vorgaben?
- (Gliederung) Ist dein Text klar gegliedert (Absätze, Überleitungen)?
Hilfsfragen zum Erschließen eines Gedichts:
I.. Form:
- Welche Versart und welche Strophenform hat das Gedicht?
- Welche Reimfolge, welche Klangfiguren lassen sich erkennen?
Welche Funktion oder Wirkung haben diese formalen Elemente?
II. Aufbau:
- Welche Sinnabschnitte, welche Wendepunkte finden sich im Gedicht?
- Wodurch sind siehe sprachlich oder rhythmisch markiert?
III. Bildhaftigkeit und Sprache:
- Welche Bildkomplexe, welche Formen von Bildhaftigkeit (Vergleich, Metapher usw. ) sind vorhanden?
- Welche Symbole sind vorhanden?
- Welche Bedeutung oder Funktion haben die Bilder und Symbole?
- Was fällt am Satzgestaltung auf?
- Welche rhetorischen Figuren sind enthalten, welche Funktion haben sie?
IV. das lyrische Ich:
- Welche Haltung des lyrischen Selbst gegenüber Umwelt oder Welt lässt sich nachweisen?
- Welches Problem, welche Stimmung, welche Gefühle / Erfahrungen werden dargestellt?
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