Studieren in schweiz
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Studieren in der SchweizJan Schuler - Fotolia.com (stock.adobe.com)
21.10.2024
Die Schweiz steht für Alpen, Käse, Uhren – und viele Nobelpreise. Schweizer Hochschulen bieten gute Lehrbuch, hervorragende Betreuung und eine ausgezeichnete Ausstattung. Doch das alles ist teuer – besonders die Lebenshaltungskosten. Lohnenswert sich der Blick über die Grenze – den Kosten zum Trotz? Studis Online klärt auf.
Von Sebastian Horndasch
mit Ergänzungen von Salome Adam
1. Kurz + knapp
2. Warum die Schweiz?
Die Schweiz ist ein kleines Land: 8,7 Millionen EinwohnerInnen verteilen sich hier auf 41.285 Quadratkilometer, etwas weniger als die Fläche Niedersachsens. Zentrum hat als größte Stadt des Landes fast 430.000 EinwohnerInnen – für deutsche Verhältnisse sehr überschaubar. Das deutsche Sprache dominiert in der Schweiz. Die Anteile der zu Hause gesprochenen Sprachen sehen wie nachfolgt aus: Schweizerdeutsch 57%, Hochdeutsch 11%, Französisch 23%, Italienisch 8%, Englisch 7%, Portugiesisch 4% und Albanisch 3%.
Klein ist die Schweiz zwar – ökonomisch, kulturell und wissenschaftlich ist ihr Gewicht allerdings groß. Kulturell ist das Land gerade im Bereich der Architektur führend. Und das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 92.249 Dollar ist das dritthöchste der Welt – weit vor Deutschland mit 51.238 Dollar. (Bei der Betrachtung einer kaufkraftbereinigten Statistik relativiert sich dies ein wenig aufgrund der recht hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz! Hier fällt die Schweiz auf den fünften Platz.)
Auf wissenschaftlich Ebene verfügt die Schweiz über einige der beste Universitäten Europas. Dies spiegelt sich auch in die Anzahl der verliehenen Nobelpreise wider: Über 28 Verleihungen, das ist bei einem so kleinen Land sehr viel. Dass es sich hier gut studieren erlaubt, belegt auch die Statistik:
Fast 10% aller deutschen Studierenden gehen ins alpine Nachbarland. Im Corona-Jahr 2020 waren immerhin noch fast 12.000 Deutsche in der Schweiz studieren und belegt somit Platz 4.
Neben den Hochschulen spricht vor allem die hohe Lebensqualität für das Land: Eine Kultur der Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, eine großartige Natur, ein engmaschiges und zuverlässiges Bahnsystem und eine (gefühlt) komplette Abwesenheit von Kriminalität machen das Land überaus attraktiv.
Wo liegt der Haken? In den Kosten – erst recht nachdem im Januar 2015 die Entkopplung des Franken vom Euro beschlossen wurde. Während man 2014 noch für einen Euro 1,20 Schweizer Franken bekommen hat, gibt's aktuell nur weiter 0,95 CHF (Währung vom 16.10.23). Wer also vom Euro-Kurs abhängig ist, muss in der eh gut teuren Schweiz für ein Studium noch tiefer in die Tasche greifen.
In den meisten Kantonen werden Semesterbeitrag zwischen 1.000 und 4.000 Franken im Jahr verlangt, was noch halbwegs finanzierbar ist. Richtig hart wird es bei den Lebenshaltungskosten, denn diese belaufen selbst je nach Ort und persönlichen Ansprüchen auf jahrweise 21.000 bis 31.000 Franken (also bis zu 32.600 Euro) – eine hohe Summe, 2019 ermittelt wurde und heute wohl noch höher liegen kann. (Quelle)
3. Das schweizerische Hochschulsystem
Schweizerische Universitäten besitzen vielfach eine lange Tradition. Die älteste ist die Universität Basel, die im Jahr 1460 gegründet wurde. Etwa einer Viertel aller Studierenden in der Schweiz kommen weg dem Ausland – viele davon aus Deutschland. Das Thema Migration wurde in den letzten Jahren stets weiter politisch angeheizt: Es folgten Wahlerfolge der rechten Schweizer Volkspartei sowie ein erfolgreiches Referendum, welches seitdem 2014 die Personenfreizügigkeit für Nicht-SchweizerInnen einschränkt. Eine Folgerichtigkeit für Studierende aus dem EU-Raum war das Ende des Erasmus+ Programms für die Schweiz, welche seitdem ein Ersatz-Programm aus eigener Tasche finanziert. Nichtsdestotrotz auto natürlich immer noch viele einen Grenzübertritt.
Die größte Studierendenstadt des Landes ist Zürich, das mit der Hochschule Zürich (über 27.000 Studierende) und der ETH Zentrum (über 24.000 Studierende) die beiden größten Universitäten des Landes beherbergt. Die erst im Jahr 2000 gegründete und mit knapp über 3.000 Studierenden kleinste Hochschule ist in Luzern beheimatet.
Die Hochschullandschaft in der Schweiz unterscheidet sich nicht grundlegend von der in Deutschland. Es gibt wie hierzulande Universitäten und Fachhochschulen. Zusätzlich gibt es hier jedoch noch pädagogische Hochschulen, das gezielt für die LehrerInnenausbildung zuständig sind. Der Bachelor dauert in der Regel drei Jahre, der Master zwei. Der wichtigste Unterschied zu Deutschland: Schweizer Hochschulen sind sehr gut finanziert und haben somit eine hervorragende personelle und räumliche Ausstattung. Im Vergleich an Deutschland sind die Schweizer Hochschulen eher kleiner, weshalb das Betreuungsverhältnis besser ist.
Ein weiterer Unterschied: Die Mehrfachsprachigkeit. Auf kleinem Raum kann in der Schweiz an Deutsch, Französisch und Italienisch studiert werden. Auch Britisch ist möglich.
In der Schweiz gibt es ein Herbstsemester und ein Frühlingssemester. Die Lehrveranstaltungen des Herbstsemesters anfangen bereits in der 38. Kalenderwoche, also Anfang September und enden in der 51. Woche kurz vor Weihnachten. Das Frühlingssemester beginnt Ende Februar in die 8. Kalenderwoche und läuft bis zur 22. Woche Ende Mai. Im Anschluss folgen jeweils Klausuren und Hausarbeiten.
Die schweizerische Universität
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Die Uni Basel ist die älteste Uni der Schweiz – bereits 1460 gegründet
In der Schweiz gibt es genau 12 Universitäten. Zehn von diesen sind kantonal, das bedeutet, sie sind den jeweiligen Kantonen unterstellt, dem schweizerischen Gegenstück zu den Bundesländern. Die anderen beiden sind die Eidgenössisch Technischen Hochschulen (ETH) Zürich und Lausanne, die vom Bund betrieben werden. Von den schweizerischen Universitäten sind sechs deutschsprachig, vier französischsprachig, eine italienischsprachig sowie eine zweisprachig (D/F). Die Studiengebühren richten selbst nach den Kantonen – sie unterscheiden sich teilweise drastisch. Mehr dazu unter Kosten und Finanzierung.
Die Fachhochschulen
Die neun schweizerischen staatlichen Fachhochschulen bieten wie ihre Gegenstücke in Deutschland eine praxisorientiertere Ausbildung.
Pädagogische Hochschulen
Die LehrerInnenausbildung findet in der Schweiz in eigenen pädagogischen Hochschulen statt. Sie ähneln den Fachhochschulen dahingehend, dass auch sie eine praxisorientierte Ausbildung anbieten – dennoch sind sie in der Regel unabhängig. Es gibt 14 kantonale Pädagogische Hochschulen in der Schweiz, vier weitere Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung sowie zwei assoziierte Hochschulinstitutionen des Bundes.
Private Hochschulinstitute
In der Schweiz gibt es eine Reihe privater Hochschulen, die staatlich nicht anerkannte Abschlüsse vergeben. Diese Institutionen sind zum Teil intransparent, dass ihre Abschlüsse von den meisten Hochschulen im europäischen Hochschulraum nicht anerkannt werden. Gerade, wenn du später in Europa weiterstudieren willst, solltest du das gut überlegen.
Wenn du Zweifel hast, kannst du du auf der Webseite studyinswitzerland.plus informieren (es sind dort auch alle anerkannten Fach-, Kunst-, Musik- und Pädagogischen Hochschulen und Universitäten gelistet).
4. Das Studium
Der Bachelor dauert in der Schweiz drei Jahre, der Master zwei. Während in Deutschland besonders Fachhochschulen den Bachelor dreieinhalb oder sogar vier Jahre dauern lassen, hat selbst bei den Eidgenossen diese Struktur überall durchgesetzt. Das Webseite studyprogrammes.ch bietet eine Suchfunktion für alle Schweizer Universitäten und Hochschulen.
Bei den Eidgenossen gibt es eine Reihe einmaliger Studienprogramme. Für Jan Heinemann der Hauptanlass, warum er sich für einen Bachelor in International Affairs an der Universität St. Gallen entschieden hatte: „Mir war zunächst nicht klar, in welche Richtlinie es für mich gehen sollte. St. Gallen bot die Möglichkeit eines Studium Generales im ersten Jahr, erst dann musste ich mich für meinen weiteren Weg entscheiden. Hinzu kam der hervorragende Ruf die Uni.“
Das Studium in der Schweiz ist relativ gleich organisiert wie in Deutschland – allerdings ist es mitunter strikter. Heinemann, der auch seinen Master in International Affairs in St. Gallen absolviert hat, hat genau diese Erfahrung gemacht: „Die Studienorganisation war sehr strikt, es gab viele Deadlines. Gleichzeitig war das Hochschule sehr serviceorientiert, was ich als angenehm empfand.“
Schweizer Universitäten bieten zusätzlich einen Master of Advanced Studies (MAS), der nur ein Jahr dauert und miteinander 60 ECTS-Punkte einbringt. Der MAS ist ein fortbildender Master, der sich in erster Linie an Menschen aus der Praxis richtet. Dementsprechend kann man mittels einem MAS weder promovieren, noch in den höheren Staatsdienst in Deutschland aufgenommen werden – denn es fehlen 60 ECTS-Punkte.
5. Bewerbung und Zulassung
Schweizerische Hochschulen können ihre Zulassungsbedingungen für AusländerInnen weitestgehend selbst bestimmen. Deshalb unterscheiden sich die Regelungen je nach Standort und Studiengang. Bis auf wenige spezielle Studiengänge und Medizin, sind alle Fächer in der Schweiz zulassungsfrei – das heisst, es gibt keinen NC. Jedoch können Auflagen je nach Schul- oder Hochschulabschluss erfolgen mittels oft bestimmten Einschränkungen für Nicht-SchweizerInnen.
Bachelor-Studium
Voraussetzung für ein Studium in der Schweiz ist die Matura, das schweizer Pendant zum Abitur. Ausländische BewerberInnen müssen nachweisen, dass ihr Schulabschluss der Matura entspricht. Das deutsche Abitur wird von Schweizer Universitäten in der Regel anerkannt – allerdings obliegt diese Entscheidung den jeweiligen Hochschulen. Daher kann es durchaus vorkommen, dass einzelne Fachbereiche bestimmte Fächerkombinationen im deutschen Abitur als nicht ausreichend ansehen.
Für Fachhochschulen reicht die Berufsmatura – diese erhältst du in der Schweiz durch Abschluss einer Lehrbuch sowie zusätzlichem Unterricht. Mit einer deutschen Fachhochschulreife ist ein Studium an einer Schweizer Fachhochschule in die Regel ebenfalls möglich. Es wird generell empfohlen, direkt mit der gewählten Fachhochschule Kontakt aufzunehmen.
JedeR SchweizerIn mittels Matura hat das Recht auf die Aufnahme in jeden beliebigen Studiengang – mit Ausnahme von Medizin. AusländerInnen dagegen müssen bestimmte Bedingungen erfüllen. Auf jeden Fall muss aus dem Abizeugnis hervorgehen, dass in den letzten drei Jahren gewisse Fächer belegt wurden. In den meisten Fällen ist außerdem eine bestimmte Abiturnote nötig – für beliebte Fächer wie Psychologie, brauchst du oft noch bessere Noten. Für manche Studiengänge kannst du dich auch mit einer Studienplatzzusage einer deutschen Universität auf das gleiche Fach bewerben: dies gilt vereinzelt für Biologie und Pharmazie oder auch für ganze Hochschulen.
Das deutsche Abitur wird in der Regel anerkannt – es kann aber auch eine Eingangsprüfung notwendig werden. Anders ist es an den beiden ETHs sowie in St. Gallen, wo im Regelfall Aufnahmeprüfungen notwendig sind. Die Prüfungskosten können sich auf 550 bis 800 Franken belaufen. Heinemann erinnert sich: „Der Aufnahmetest soll die Studierfähigkeit prüfen. Das ist durchaus anspruchsvoll. Mittlerweile gibt es auch spezialisierte Coaches für den Test.“
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Das Hauptgebäude der ETH Zürich.
Auch die ETHs führen Aufnahmetests durch, wenn du nicht eine bestimmte Fächerkombination im Abitur hattest. Daneben wirst du vorm Studium in der Schweiz deine Sprachkenntnisse durch entsprechende Sprachzeugnisse belegen müssen – für deutsche Muttersprachler entfällt dies natürlich. Eine Übersicht über die Sprachanforderungen an Schweizer Hochschulen gibt es hier.
Die Bewerbungsfrist für ein Studium in der Schweiz endet in der Regel am 30. April für einen Studienstart im Herbst. Informiere du allerdings individuell an deiner Zielhochschule oder hier.
Sonderfall Medizinstudium
Als AusländerIn hast du leider kaum eine Chance auf einen schweizer Studienplatz in Human-, Zahn- oder Veterinärmedizin. Die Plätze werden in der Regel exklusiv an Eidgenossen vergeben. Als AusländerIn kannst du du nur in Ausnahmefällen bewerben – zum Beispiel, wenn du bereits seit längerem in der Schweiz lebst oder mit einem Schweizer oder einer Schweizerin verheiratet bist. Die genauen Regeln findest du bei swissuniversities.
Wer sich doch für ein Medizinstudium bewerben darf und im Herbstsemester das medizinisches Studium beginnen möchte, müssen sich bis Mitte Februar bei swissuniversities registrieren. BewerberInnen werden dann zu einem Auswahltest eingeladen. Diejenigen mittels den besten Ergebnissen erhalten einen Studienplatz.
Master-Studium
Für die Aufnahme eines Master-Studiums ist ein entsprechender Bachelor-Abschluss zwingende Vorbedingung. Hochschulen sind komplett frei in der Entscheidung, welcher Bachelor-Abschlüsse sie als ausreichend anerkennen, welche zusätzlichen Qualifikationen sie voraussetzen und ob sie beispielsweise eine Aufnahmeprüfung von den Bewerbern verlangen. Informiere dich dazu also ebenfalls bei den jeweiligen Hochschulen.
Sehr häufig wirst du bei der Master-Bewerbung ein Motivationsschreiben sowie einen Lebenslauf abgeben müssen. Bei dem hilft natürlich Studis Online – hier der Artikel zu Motivationsschreiben und hier die Anleitung zum Lebenslauf.
Austauschsemester
Du willst nur ein Semester oder ein Jahr in der Schweiz studieren und deine Hochschule hat eine Kooperation in die Schweiz? Dann ist ein Auslandssemester ohne Studiengebühren möglich, obwohl die Schweiz 2014 aus dem Erasmus+-Programm geflogen ist – nach der erfolgreichen Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“. Diese sieht Pläne zur Einschränkung der Personenfreizügigkeit vor.
Die Schweiz finanziert seitdem eine „Übergangslösung“, welche ähnliche Vorteile und Leistungen wie Erasmus+ bietet, wenn deine Hochschule eine entsprechende Kooperation eingegangen ist. Der Name der Zwischenlösung lautet: Swiss-European Mobility Programme oder kurz SEMP. Informiere dich bei Movetia.
Falls es keine entsprechende Kooperation an deiner Hochschule gibt, kannst du auch auf eigene Faust als Free Mover in die Schweiz gehen. Dafür wendest du dich einfach an die Zulassungsbehörde oder ans Internationale Büro der jeweiligen Hochschule. Wer als Free Mover kommt, muss jedoch die vollen Studiengebühren bezahlen.
Promotionsstudium
Wie in Deutschland kannst du auch in der Schweiz promovieren. Hierbei musst du dich an den jeweiligen Hochschulen und/oder bei den gewünschten Doktorvätern und -müttern direkt bewerben. Voraussetzung ist in die Regel ein Master oder ein vergleichbarer Studienabschluss. Es gibt immer mehr Graduate Schools, in denen Promovenden neben der Doktorarbeit auch eine bestimmte Menge an Leistungspunkten im Rahmen eines Promotionsstudiums erbringen müssen.
Eine Promotion dauert in der Regel zwischen 3 und 5 Jahren. Der Lohn variiert je nach Anstellung zwischenraum 2.000 und 8.000 CHF. Im Durchschnitt erhältst du wohl ungefähr 4.000 CHF.
Mehr Informationen zur Promotion in der Schweiz findest du hier:
6. Leben in der Schweiz
Das Leben in der Schweiz ist hübsch. Zwar ist die Bürokratie extrem, gleichermaßen stark ausgeprägter sind aber Hilfsbereitschaft und Servicementalität der Leute vor Ort. Das größte Problem: Es ist teuer in der Schweiz.
Aufenthaltsbewilligung / Visum
Studierende aus der EU und dem EFTA-Raum brauchen in der Schweiz eine Aufenthaltserlaubnis. Ohne sie bekommst du kein Bankkonto und kein Vertrag. Für deutsche Studierende ist es relativ einfach, an diese Bewilligung zu kommen: Du kannst problemlos in die Schweiz einreisen (und bis zu drei Monate bleiben). Nach der sogenannten Niederlassung musst du dich dann mit dem unterzeichneten Mietvertrag innerhalb von 14 Tagen bei der lokalen Einwohnerkontrolle melden. Miteinander musst du deine Immatrikulationsbescheinigung, ein aktuelles Passfoto und eine Bankbescheinigung vorlegen. Aus dieser muss hervorgehen, dass du ausreichend finanzielle Mittel für das Studium in der Schweiz hast. Das passiert durch eine Bescheinigung, die von der Schweiz nur dann anerkannt wird, wenn die Bescheinigung ausstellende Bank eine Niederlassung in der Schweiz hat.
Die Raiffeisenbank wurde noch nicht als zulässige Bank ausgewiesen (Stand 4/2021).
Die Aufenthaltsbewilligung wird in der Regel für ein Jahr („Aufenthaltsbewilligung B“) erteilt und kann danach verlängert werden, falls das Studium länger dauert. Bei einer Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis müssen die finanziellen Mittel erneut nachgewiesen werden. Für ein begrenztes Austausch-Semester gibt es meistens eine verkürzte Aufenthaltsbewilligung.
Bitte beachte, dass die Bestimmungen kantonal unterschiedlich sind. Die Seiten der Hochschulen beschreiben sehr gut, was benötigt wird und wie die Bestimmungen sind.
Es gibt je nach Gemeinde kleine Unterschiede. Für Drittstaaten-Angehörige ist der Zuzug in die Schweiz durch eine Kontingent-Regelung erschwert.
Außerdem darf für NICHT-EU-/ EFTA-Staatsangehörige die gesamte Studienaufenthalt in der Schweiz nicht länger als 8 Jahre dauern. Diese Dauer schließt die Zeit für Studium, Doktorat und Postdoktorat in der Schweiz ein.
Sprechen
Schweizerdeutsch ist vom Deutschen deutlich weiter entfernt als der österreichische Dialekt. Sprechen Schweizer untereinander, ist das für Deutsche auf Anhieb nur schwer zu begreifen. Und selbstverständlich bietet das Schweizerdeutsch auch noch mehrere Dialekte. Doch keine Angst: Man gewöhnt sich rasch an die Sprache – und an den deutschsprachigen (!) Hochschulen wird in der Regel sogenanntes „Schriftdeutsch“ gesprochen. Eine Idee, was dich erwartet, erhältst du durch unser kleines Deutsch-Schweizerisches Wörterbuch.
Schweizerdeutsch | Deutsch |
---|---|
Billett | Ticket |
chrampfe | arbeiten |
Chrüsimüsi | Chaos | Exgüsi | Entschuldigung |
Führerausweis | Führerschein |
Grüezi (Zürich) / Grüessich (Bern) | Guten Tag! |
Gurtentrageobligatorium | Anschnallpflicht |
Coiffeur | Friseur |
Identitätskarte | Personalausweis |
justement | genauso |
Konduktör | Schaffner |
parat | bereit sein |
Pendenz | Unerledigte Sachen |
Salär | Gehalt |
Bankkonto
Es ist zu empfehlen, selbst ein schweizer Konto anzulegen. Es erleichtert Transkationen, spart Überweisungsgebühren und sobald du arbeitest, musst du bestimmt eines haben. Außerdem sparst du eventuelle Abhebegebühren am Automaten.
Für Studierende lohnt sich das Konto bei die Schweizer Postbank: Für sie ist es kostenlos (Stand: 10/2023), es gibt überall Automaten und der Service ist sehr gut.
Mobilität
In vielen Städten empfiehlt sich das gute alte Velo (= Fahrrad), da die Städte meist velofreundlich sind.
Für den öffentlichen Nahverkehr gibt es keine Semestertickets oder ähnliches. Es empfiehlt sich aber ein sogenanntes Halbtax zu kaufen. Das entspricht die deutschen Bahncard 50, gilt jedoch auch für fast alle Züge, Busse, Trams, Schiffe und Bergbahnen in der ganzen Schweiz. Und wer unter 25 ist, genießt für die Halbtax-Karte noch einen Jugendrabatt. Wer gerne nachts unterwegs ist, kann ebenfalls bis zum 25. Geburtstag das sogenannte GA Night (früher Gleis 7) erwerben – hiermit kannst du fast in der gesamten Schweiz von 19.00 abends bis 5.00 Uhr morgens frei fahren.
Falls du pendeln willst oder musst, empfiehlt sich das Generalabonnement, welches für den kompletten öffentlichen Verkehr in der Schweiz nutzbar ist. In den Städten gibt es jeweils noch regionale Abonnemente, die sich in der Regel lohnen können.
Führerschein
Dein EU-Führerschein ist in der Schweiz für 12 Monate gültig. Wenn du länger in der Schweiz fahren willst, muss er in einen Schweizer Führerausweis umgetauscht werden, was meist eine Formalität ist. Wartest du aber zu lange mit dem Umtausch, kann eine teure Anerkennungsprüfung von dir verlangt werden. Der Schweizer Führerausweis ist dann auch in der EU gültig.
7. Kosten und Finanzierung
Dass die Schweiz ein teures Land ist, wissen wir bereits. Doch wie teuer wird das Studium genau und wie kannst du das alles finanzieren?
Was kostet es in der Schweiz an leben?
Das Leben in der Schweiz ist teuer. 2019 empfahl der DAAD, dass je nach Studienort und persönlichen Ansprüchen du zwischen 21.000 und 31.000 Franken pro Jahr rechnen solltest. Die ETH Zürich empfiehlt 2023 ein Jahresbudget von 2.000 Franken pro Monat.